Am 28. August 1941 unterzeichnete das Präsidium des Obersten Sowjets der Sowjetunion den Beschluss zur Deportation von Russlanddeutschen aus den Wolgarayons. Insgesamt 894.626 Deutsche wurden nach Sibirien, Kasachstan und Mittelasien umgesiedelt oder in Arbeitslager interniert. Die Zwangsarbeiter der sogenannten Trudarmee plagten sich hinter Stacheldrahtzäunen, litten Hunger und Kälte, wurden von der Familie getrennt und büßten für einen verbrecherischen Vernichtungskrieg des Nazi-Regimes, an dem sie keine Mitschuld trugen. Binnen kürzester Zeit wurden die kulturelle Identität und gesellschaftliche Verwurzelungen einer Volksgruppe ausgelöscht.
„Erinnern und Gedenken ist nur der erste Schritt: Die Geschichte der Russlanddeutschen muss vollständig in der Schule erzählt werden und darf nicht bei Katharina der Großen enden“, sagt Dietmar Schulmeister, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. Fest steht: Nur den Wenigsten in Deutschland dürfte der 28. August etwas sagen, ganz zu schweigen von dem Schicksal der deportierten Deutschen in Russland. Dass die Deportationen in der Konsequenz zur Rückkehr von rund 2,8 Millionen Aussiedlern nach Deutschland führten, ist keine Randnotiz, sondern Realität und hat Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander. „Um Wissenslücken zu schließen, entwickelt die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland kontinuierlich Geschichtsprojekte, arbeitet mit Schulen zusammen und sammelt Augenzeugenberichte. Gerade in Zeiten, in denen die historischen Fakten schnell aus den Augen verloren werden, steuern wir gegen und würdigen das Vermächtnis der Opfer als Russlanddeutsche und stehen für Menschenrechte ein“, ergänzt Schulmeister.
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